"Contarinia" auf dem Vormarsch
Die Kollegen aus Belgien haben bei der IUFRO-Tagung in Lissabon über die Etablierung und Ausbreitung der aus Übersee bzw. Nordamerika stammenden Douglasien-Gallmücken der Gattung Contarinia berichtet, deren Schadpotenzial für europäische Wälder weitestgehend unbekannt ist. Da sich dieses Phänomen von dort aus zwischenzeitlich auch zu uns ausgebreitet hat und die Douglasien bei uns regional deutliche Vitalitätsverluste aufweisen, arbeitet die FVA in einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) finanzierten Forschungsprojekt unter anderem auch intensiv an diesem Thema (Projekt VitaDou). Die Untersuchungen gehen außerdem der Frage nach, inwieweit heimische Borkenkäfer auch der eingebürgerten Douglasie schädlich werden können. Dieser Forschungsansatz ist bei den Kollegen auf großes Interesse gestoßen. Es wurden erste Zwischenergebnisse zum Monitoring und wissenschaftliche Methoden ausgetauscht.
Dauerbrenner Borkenkäfer
Borkenkäfer richten von biotischer Seite weltweit die mit Abstand größten Waldschäden an, weshalb dieses Thema bezüglich des Monitorings und möglicher Gegenmaßnahmen weit verbreitet große Beachtung findet. In Europa haben die letzten Hitze-und Dürrejahre vor allem in Fichtenbeständen große Borkenkäfer-Kalamitäten und dadurch verursachte Schadflächen hervorgebracht. Daher fand während der Gespräche ein Austausch über die Entstehung, die Verbreitung, das Ausmaß und die Ausprägung der Schäden sowie über das in den Ländern jeweils stattfindende Borkenkäfer-Management statt. Dabei wurde seitens der FVA unter anderem das vor Kurzem neu etablierte südwestdeutsche Monitoring von verschiedenen Borkenkäferarten sowie ein erweiternd zum Einsatz kommendes Phänologiemodell zum Buchdrucker im Detail vorgestellt.
Darüber hinaus standen verschiedene Methoden zur Regulierung und Eindämmung der Borkenkäfer zur Diskussion. Im zweiten Teil wurden Forschungsprojekte und die hierbei angewandten wissenschaftlichen Methoden intensiv besprochen. Dies reichte von Forschungsarbeiten über die Erkennbarkeit von Symptomen des Käferbefalls über neue Verfahren zur Eindämmung der Käferpopulation, den Möglichkeiten und Grenzen der Fernerkundung zur Unterstützung des Managements über Risikomodelle und Webbasierte-Warnsysteme zum Borkenkäfer bis hin zu Ansätzen, wie die weitere Entwicklung im Klimawandel auf wissenschaftlicher Grundlage eingeschätzt werden könnte.
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