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Wildtiere und ihre Zukunft: Zusammenarbeit verschiedener Akteure unerlässlich – Erkenntnisse aus Wildtiermonitoring im Hochrhein-Gebiet

Reh im Fokus – Aufnahme einer der Wildtierkameras FVA
Aufnahme einer Wildtierkamera

Über 100.000 Bilder mit 9.388 Tiersequenzen, die Einblicke in das heimliche Leben unserer heimischen Wildtiere geben: Ein Gemeinschaftsprojekt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), des Landesjagdverbands, des WWF und engagierten Jägerinnen und Jägern ist am vergangenen Freitag in Waldshut vorgestellt worden.

Dass wir Luchs, Wildkatze und Co. nie zu Gesicht bekommen liegt daran, dass sie sich gut versteckt in Wald- und Gehölzstrukturen bewegen. Mit Hilfe von Wildtierkameras hat das Gemeinschaftsprojekt „Wege der Zusammenarbeit im Wildtiermonitoring“ Bilder vom geheimen Leben der gut bekannten heimischen oder der durchstreifenden Wildtiere gesammelt. Durchgeführt haben das Projekt zum einen die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), der Landesjagdverband, engagierte Jägerinnen und Jäger – sowie der WWF. Die unterschiedlichen Akteure spiegeln die zentrale Erkenntnis des Projektes wider: Dass ihre vermeintlich verschiedenen Interessen hier ganz nahe beieinander liegen – die Wildtiere und deren Zukunft. Denn geeignete und durchgängige Wanderrouten sind unerlässlich für ihre Verbreitung und den genetischen Austausch zwischen den Tierpopulationen.

Die Standorte der 29 Wildtierkameras sind bewusst gemäß des Generalwildwegeplans (GWP) ausgewählt worden. Der GWP stellt Verbindungen zwischen bedeutenden Wildtierlebensräumen dar und so geben beispielsweise Bilder von Gämsen außerhalb ihres erwarteten Lebensraums Hinweise auf ihre Wanderungen und ihre Nutzung des GWP.

Über ein Jahr standen die Kameras im Hochrhein-Gebiet – einer Drehscheibe von Wildtier-Wanderwegen und ein wichtiger Bereich für den Wechsel von Wildtieren zwischen Deutschland und der Schweiz. Neben Rehen, Dachsen, Wildschweinen und Füchsen haben die Apparate Feldhasen, Gämse, Sika, Marder und diverse Vögel fotografiert.
Ein Rehbock gab seinen angestammten Ruheplatz preis und einzelne Bäume zeigten sich als Kommunikations-Treffpunkt vieler unterschiedlicher Tiere. Stehen viele Bilder von häufigen Tierarten wie Rehen zur Verfügung, können mit Hilfe von Vergleichsbildern auch Rückschlüsse auf den Geburtszeitpunkt von Kitzen oder deren Entwicklung gewonnen werden.

Das Gemeinschaftsprojekt hat einen Grundstein für die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner gelegt. Nun stellen am Hochrhein beispielsweise einige Jägerinnen und Jäger ihre Erfahrungen zur Verfügung, wenn künftig gezielte Fragestellungen durch ein Wildtierkamera-Monitoring beantwortet werden sollen.

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