Weitere Informationen
- Waldschnepfenkartierung 2023: Mitmachen und forschen
- Zu den Ergebnissen der Kartierung 2022 (PDF, 3 MB)
"Durch ihr Federkleid ist die Waldschnepfe ausgezeichnet getarnt. Darum lässt sie sich nur während der Balzzeit gut beobachten", erklärt Philip Holderried, Wissenschaftler am FVA-Wildtierinstitut. Seit 2018 führt er mit seinen Kolleginnen und Kollegen jedes Frühjahr Waldschnepfenkartierungen durch, um den Waldschnepfenbestand in den Wäldern Baden-Württembergs zu erfassen und Monitoringmethoden zu testen. "Wir sind dankbar dafür, dass sich jedes Jahr so viele Bürgerinnen und Bürger bereiterklären, uns bei der Kartierung zu unterstützen und fleißig mitzuzählen", sagt Holderried.
Ergebnisse 2022 in Kürze:
Auf dem Weg zur optimalen Monitoringmethode mit Hilfe von Bioakustik
"Die Daten, die wir erst seit 2018 sammeln, erlauben noch keinen tiefen Einblick in die Waldschnepfenpopulation unserer Wälder", sagt Holderried. Die jährliche Kartierung trage aber dazu bei, die Datenqualität und die Aussagekraft der Erfassung besser einzuschätzen und den Monitoringansatz entsprechend anzupassen.
Dazu zählt auch der Einsatz bioakustischer Methoden: Audiorecorder werden im Wald an Bäumen befestigt und erstellen über mehrere Monate hinweg Aufnahmen akustischer Signale der Waldbewohner. "Bei der späteren Auswertung am PC können so Fragen beantwortet werden wie: Kommt die gesuchte Art am Standort vor? Wie bewegt sie sich im Raum? Wenn wir diese Erfassungsmethode über mehrere Jahre einsetzen, lassen sich Trends untersuchen", sagt Holderried.
Konstantes Waldschnepfenmonitoring hätte großen Nutzen für Baden-Württemberg
Das Projekt "Methodenentwicklung für das Waldschnepfen-Monitoring" an der FVA hat zum Ziel, mittels Kartierungen Erfassungsmethoden zu erproben und weiterzuentwickeln. So entsteht ein Konzept, das Grundlagen für ein langfristiges Monitoring liefert. "Aber auch wenn die bisherigen Kartierungen vor allem der Erprobung und dem Vergleich verschiedener Erfassungsmethoden dienen, liefern sie uns bereits spannende Einblicke in das Balzverhalten und das Vorkommen der Waldschnepfe", sagt Holderried. Mit Hilfe der Verzahnung von traditioneller und bioakustischer Erfassung konnten bei der Kartierung im vergangenen Jahr Erfassungslücken vermieden und eine bessere und gleichmäßigere Abdeckung erzielt werden. Und es zeigte sich auch: "Die Daten deuten darauf
hin, dass es in Baden-Württemberg aktuell keine Anzeichen dafür gibt, dass die Art aus tieferen Lagen zu verschwinden drohe", freut sich Holderried.
Sie wollen sich an der diesjährigen Waldschnepfen-Kartierung beteiligen?
Ab jetzt bis einschließlich 20. April können Sie sich bei der FVA melden, wenn Sie die Waldschnepfenkartierung 2023 aktiv unterstützen möchten. Zwischen dem 1. Mai und 30. Juni wird an zwei frei wählbaren Terminen während der Abenddämmerung kartiert: Sie verbringen 75 Minuten an einem geeigneten Beobachtungspunkt – etwa einer Waldlichtung oder einem Waldweg – und dokumentieren die Balzaktivität männlicher Waldschnepfen. Worauf zu achten ist, wie der Ruf der Waldschnepfe klingt und das Anmeldeformular finden Sie auf der Website der FVA: www.fva-bw.de/waldschnepfe.