Luchs Lias erfolgreich wiederbesendert

Aufnahme einer Wildtierkamera. Zu sehen ist Luchs Lias im Wald. Er ist an einem Baumstumpf beschäftigt.

Luchs Lias, aufgenommen von einer Wildtierkamera (Bildquelle: Armin Hafner)

Seit 2018 lebt Luchs Lias im Bereich des Naturparks Obere Donau. Ende Dezember 2021 ist es Mitarbeitenden des FVA-Wildtierinstituts gemeinsam mit der Jägerschaft vor Ort gelungen, ihn erneut erfolgreich zu besendern. Sein Halsbandsender sammelt Daten über Lias' Raumnutzung oder erbeutete Wildtiere. 

Zuletzt wurde der Halsbandsender im Dezember 2020 ausgetauscht. Er zeigte, dass Lias in den ersten zwei Jahren rund 130 Wildtiere erbeutet – überwiegend Rehe, aber auch Gämsen und Biber – und eine Fläche von über 1.000 Quadratkilometern durchstreift hat. Auf der Suche nach Weibchen ist Lias während der Paarungszeit bis in das Kanton Schaffhausen gewandert. 

Zum ersten Mal wurde Luchs Lias im Januar 2018 im Oberen Donautal nachgewiesen. In Zusammenarbeit mit KORA aus der Schweiz konnte das südöstliche Schweizer Jura bei Genf als Herkunftsregion identifiziert werden. Aktuell ist Lias einer von fünf bekannten in Baden-Württemberg vorkommenden Luchsen. 

Hintergrund

Luchse unterliegen bundesweit dem Jagdrecht und haben ganzjährige Schonzeit. In Baden-Württemberg unterliegt dementsprechend die Zuständigkeit für Luchse beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Mit dem landesweiten Monitoring ist seit 2004 die FVA beauftragt.

Luchse sind für Menschen völlig ungefährlich und auf die Erbeutung von Rehen und Gämsen spezialisiert. Schafe oder Ziegen werden nur selten von Luchsen angegriffen. Im Schadensfall erhalten Tierhalterinnen und Tierhalter eine Ausgleichszahlung durch den Luchsfonds Baden-Württemberg. Das MLR hat die Verbände der Arbeitsgruppe Luchs und Wolf Baden-Württemberg sowie die Wildtierbeauftragten in der Region über die Nachweise informiert.

Ursprünglich waren Luchse bis ins späte Mittelalter in ganz Mitteleuropa verbreitet. Vor 40 Jahren wurden sie in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seit den 90er Jahren ist von dort die Zuwanderung überwiegend einzelner, männlicher Luchse nach Baden-Württemberg nachgewiesen, die sich vermutlich aufgrund fehlender weiblicher Luchse selten über eine längere Zeit niedergelassen haben.

Seit 2004 konnten 16 verschiedene Tiere in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Fünf Luchse wurden bisher mit einem Halsbandsender ausgestattet. Der Landesjagdverband hat für sie jeweils die Patenschaft übernommen und sie auf die Namen Friedl, Tello, Wilhelm, Lias und Toni getauft.

Über die Besenderung können wichtige Erkenntnisse über die Raumnutzung und das Verhalten der Luchse gesammelt werden.

Luchsbeobachtung melden

Die FVA bittet darum, Luchshinweise möglichst rasch unter der Nummer 0761/4018-274 oder an info@wildtiermonitoring.de zu melden.

Weitere Informationen zum Luchs

  

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