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Rauschende Lebensader Waldbach

Groppe im Wasser

Groppe (Foto: FVA BW/Gollent)

Karten der FVA zeigen, wo mit kleinem Aufwand große Wirkung erzielt werden kann / Am 22. März ist Weltwassertag

Ökologische Waldbäche sind ein hohes Gut – ausgezeichnete Wasserqualität, wichtige Funktion im Hochwasserschutz und eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, die in ihnen lebt. Nicht selten sind Waldbäche aber in keinem befriedigenden Zustand. Dabei können bereits kleine Eingriffe für eine große Verbesserung sorgen, wie ein Projekt an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg zeigt.

Aber welche Faktoren sind es, die die Qualität bei den Fließgewässern im Wald mindern? "Häufig sind die Waldbäche zerschnitten oder verrohrt, Wege werden zu nah an den Bächen gebaut oder Bäche begradigt. Außerdem gibt es auch den Fall, dass Baumarten, die natürlicherweise nicht bei Waldbächen anzutreffen sind, sich kritisch auf die Gewässer auswirken", erklärt Lisa Anhäuser, Projektleiterin an der FVA. Durch diese Hindernisse können Waldbäche ihr ökologisches Potenzial nicht entfalten.

Aufwertung von Waldbächen – meist mit geringem Aufwand

"Es gibt aber nicht nur negative Nachrichten! Viele Waldbäche weisen noch immer eine große Naturnähe auf. Oft finden wir in ihnen noch Tier- und Pflanzenarten, die bedroht und in anderen Gewässern längst nicht mehr anzutreffen sind", weiß die Biologin. Ein größeres ökologisches Potenzial können viele Bäche mit relativ geringem Aufwand entwickeln: Verrohrungen könnten zum Beispiel beseitigt, standortsheimische Laubbäume eingebracht werden.

"Potenzialkarten" ermöglichen einen schnellen Überblick

Die Forschungsgruppe an der FVA arbeitet intensiv daran, landesweit Waldbäche, Quellen und Kleingewässer wieder in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Sie möchte herausfinden, wo sich die größten Potenziale einer Renaturierung der Waldbäche im Land befinden. Eine "Potenzialkarte" hilft, besonders renaturierungsbedürftige Gewässerabschnitte auf einen Blick zu erkennen.  

Mit Hilfe von Geodaten wurde dabei ein Verfahren entwickelt, das berechnet, an welchen Fließgewässern Defizite und Verbesserungspotenziale zu finden sind. Gemeinsam mit interessierten Kommunen, Forst- und Privatwaldbetrieben werden die Karten auf Praxistauglichkeit geprüft und bei Bedarf angepasst. Im Anschluss können Verbesserungsmaßnahmen entlang der Gewässer von den Zuständigen geplant werden.

PDF-Download der Pressemitteilung

Hintergrund: Der Welttag des Wassers

Der Welttag des Wassers wurde 1992 von den Vereinten Nationen ausgerufen und steht 2023 unter dem Motto "Accelating Change", also Wandel beschleunigen. Die Potenzialkarten der FVA stellen in Bezug auf Waldbäche dafür eine solide Basis dar.
Sie entstehen im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt und geben Waldbesitzenden einen Überblick über Ansatzpunkte für die Renaturierung an ihren Waldbächen. So können mit wenig Aufwand beachtliche Ergebnisse erzielt werden, die der Biodiversität im Wald zugutekommen.

 

 

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