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Holzkohle oder Terra Preta gegen Trockenstress?
Starthilfe für die ersten Jahre
Bei der Pflanzung wurde den jungen Bäumen Holzkohle oder Terra Preta als Starthilfe für die ersten Jahre zugegeben. Der Versuch soll zeigen, ob die Bäume mit Hilfe dieser Pflanzlochzugaben besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind und ob sie dadurch besser wachsen und weniger Bäume bei Trockenheit absterben. Hierfür wird die
Bodenfeuchte im Wurzelraum der Bäume gemessen, Bodenproben werden chemisch untersucht und das Baumwachstum beobachtet.
Die für das Projekt verwendete Holzkohle wurde aus den Kiefern des Graben-Neudorfer Waldes mit einem Pyrolyseverfahren hergestellt. Das ebenfalls eingesetzte Pflanzen-Holzkohle-Gemisch (Terra Preta ähnlich) wird ebenfalls aus Holzkohle und Waldhackgut aus diesem Wald hergestellt.
Holzkohle-Einsatz ist von der "Terra Preta" im Amazonas inspiriert
Als "Terra Preta" (portugiesisch für schwarze Erde) wird die dicke, fruchtbare Bodenschicht bezeichnet, welche die indigenen Bewohner des Amazonas über Jahrhunderte hinweg aufbauten. Sie reicherten den ansonsten sehr nährstoffarmen Regenwaldboden mit einem kompostierten Gemisch an, das aus Pflanzenresten, Dung, menschlichen Fäkalien und vor allem pflanzlicher Kohle von den Herdstellen und Waldbränden bestand. Heute werden Kohlesubstrate, die sich an diese Böden anlehnen, oft ebenfalls unter der Bezeichnung "Terra Preta" gehandelt.
Die Fragestellung wird von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Kooperation mit der Gemeinde Graben-Neudorf und dem Forstamt des Landkreises Karlsruhe untersucht.
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Weitere Informationen
- Zur Abteilung Boden und Umwelt
- Biochar-Versuch UFB Karlsruhe (Projekt)
- "Biochar als Bodenhilfsmittel bei Aufforstungen" (Bachelorarbeit)
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