Standortskartierung

 
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Was verbirgt sich hinter dem Begriff Standort?

Unter einem Standort wird im forstlichen Bereich die Gesamtheit der die Existenz von Waldökosystemen bestimmenden abiotischen Umweltbedingungen verstanden.

Was sind die Ziele der Standortskartierung?

Grundlegendes Ziel der forstlichen Standortskartierung ist es, die Standorte der heimischen Waldökosysteme vollständig zu erfassen, zu beschreiben, zu interpretieren und ihre Ergebnisse für Anwendungen darzustellen.

Für den naturnahen Waldbau liefert die Standortskartierung wesentliche Informationen zur Ausweisung von Waldentwicklungstypen, zur Baumartenwahl und zur Planung waldbaulicher Maßnahmen. Eine standortsgerechte Baumartenwahl ist eine elementare Voraussetzung für die Erfüllung der gesetzlich fixierten Waldfunktionen. Die Standortskartierung trifft aber auch Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Baumarten auf den Standorten.

Wie arbeitet die Standortskartierung?

Zur Beschreibung der Standortseigenschaften wird die Waldfläche Baden-Württembergs auf einer ersten Stufe an Hand geomorphologischer, klimatischer, bodenkundlicher, vegetationskundlicher und waldgeschichtlicher Merkmale regional und höhenzonal gegliedert. Die Standortskartierung erhebt in diesen Wuchsräumen (Wuchsgebiete und Wuchsbezirke, Höhenstufen) auf einer zweiten, lokalen Stufe Geomorphologie, Vegetation, Hydrologie und Bodeneigenschaften in einem Raster mit einer Stichprobendichte von etwa 50 x 50 m. Die Ansprache der lokalen Standortsmerkmale wird besonders im Hinblick auf Vitalität, Stabilität und Leistung der Waldbäume vorgenommen. Aus dem Stichprobenraster heraus werden einzelne Standorte (bzw. Standortseinheiten) ab einer Größe von 0,15 ha abgegrenzt und auf analogen und digitalen Karten dargestellt.

In welchen Waldbesitzarten wird die Standortskartierung durchgeführt?

Die Standortskartierung deckt in erster Linie den Öffentlichen Wald in Baden-Württemberg ab. Staats- und Kommunalwald werden, auch als zentraler Eingangsparameter für die Forsteinrichtung, flächendeckend kartiert. Aktuell werden vor allem fachlich veraltete Kartierungen der 50er und 60er Jahre wiederholt.

Der Privatwald, hier insbesondere der Kleinprivatwald, wird anlassbezogen oder auf Wunsch der Unteren Forstbehörden mit erfasst und dargestellt.

Wer führt die Standortskartierung durch?

Die Standortskartierung wird seit 1949 durchgeführt. Bis in die 90er Jahre erfolgte sie vorwiegend durch staatliche Mitarbeiter, in den letzten Jahren wurden die eigentlichen Kartierarbeiten jedoch über öffentliche Ausschreibungsverfahren an Werkvertragnehmer vergeben.

Die Ausschreibung erfolgt durch das Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Forstdirektion. Die fachliche Leitung und Betreuung der Kartierung erfolgt durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abt. Waldnaturschutz.

Anwendungen der Standortskartierung

Die Ergebnisse fließen in verschiedene Fachverfahren und forstliche Planungsprozesse ein, beispielsweise

  • in die Forsteinrichtung als mittelfristiges Planungsinstrument
  • in die Jahresplanungen der unteren Forstbehörden und Reviere
  • in die Bodenschutzkalkung
  • in die Waldbiotopkartierung
  • in die Entscheidung über Ausgleich bei Waldinanspruchnahmen
  • bei der Anerkennung und Bewertung von Ökokonto-Maßnahmen

Aber auch die externen Anwendungen der Standortskartierung sind zahlreich:

  • Bearbeitung von naturschutzfachliche Fragen durch Fachbehörden
  • Beurteilungsgrundlage beim Flächentausch im Rahmen von Flurneuordnungsverfahren
  • Fachplanungen von Planungsbüros
  • Wissenschaftliche Bearbeitung von waldökologischen Fragestellungen

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