Biometrie und Informatik

Die Abteilung Biometrie und Informatik befasst sich als Fachabteilung mit biometrisch-statistischer Kompetenz mit der Konzeption von Inventurverfahren und deren Umsetzung. Außerdem werden Modelle und Verfahren zur Beschreibung von ökonomischen und ökologischen Zusammenhängen und Prozessen in der Forst- und Holzwirtschaft entwickelt.  Darüber hinaus ist sie als Querschnittsabteilung für die Beratung der Abteilungen auf den Gebieten der Statistik und der Geographischen Informationssysteme sowie für die informationstechnologische Infrastruktur der FVA zuständig.

Arbeitsbereiche

Waldinventuren auf Stichprobenbasis liefern auf effiziente Weise verlässliche Informationen über den Waldzustand und seine Veränderungsdynamik. Seit Mitte der 1980er Jahre entwickelt die Abteilung Inventurverfahren einschließlich der erforderlichen Auswertungsprogramme und passt sie in Abstimmung mit den zuständigen Fachbereichen der Landesforstverwaltung und des Staatsforstbetriebs laufend an neue Erfordernisse an.

Neben Großrauminventuren wie der Bundeswaldinventur bilden Betriebsinventuren eine wesentliche Komponente der forstlichen Planung auf Ebene der Forstbetriebe, um eine nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung sicherzustellen. In Baden-Württemberg liefern seit den 1990er Jahren Stichprobeninventuren die Datengrundlage für die Erfassung des Naturalzustands im Rahmen der Forsteinrichtung. In den Staatswaldbetrieben werden standardmäßig permanente Inventuren im 10-jährigen Turnus durchgeführt, die eine genaue Ermittlung von Zuwachs und Nutzung als Grundlage für die Bestimmung einer nachhaltigen Holzernte (Hiebsätze) ermöglichen. In Kommunalen Forstbetrieben, die oft kleiner sind werden im Rahmen der Forsteinrichtung kostengünstigere temporäre Inventuren durchgeführt. 

Eine aktuelle Weiterentwicklung der Auswertung von terrestrischen Stichprobeninventuren bietet die Verbindung mit Daten aus der Fernerkundung. Entsprechende Auswertungsverfahren für Kleingebietsschätzungen werden konzipiert, welche regionale Auswertungen der Bundeswaldinventur für kleinere räumliche Einheiten, wie Landkreise oder Forstbezirke verbessern können. Auch auf Ebene der Betriebsinventuren laufen derzeit Untersuchungen, wie durch Kombination von Parametern aus Fernerkundung, z.B. digitale Bestandeshöhenmodelle, mit Stichprobendaten die Schätzung des Holzvorrats für kleinere räumliche Einheiten (Distrikte, Bestände) verbessert werden kann.

Künftige Anforderungen an das großräumige Monitoring des Waldzustands und seiner Dynamik zeichnen sich ab: Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Wald, die Erfordernisse des Waldumbaus zur Anpassung an veränderte Umweltbedingungen sowie die Rolle des Waldes als Kohlenstoffspeicher werden laufend aktuelle Daten erfordern. Bislang liefert die Bundeswaldin-ventur Informationen in einem 10-jährigen Intervall. Es ist absehbar, dass verlässliche Informatio-nen in kürzeren Intervallen nachgefragt werden. Hier bietet die Verknüpfung terrestrischer permanenter Stichprobeninventuren mit Fernerkundungsdaten, in Verbindung mit Zwischeninventuren auf Unterstichprobennetzen Möglichkeiten, die gewünschten Zustandsinformationen in kürzeren Zeitabständen zu erbringen. Die damit verbundenen methodischen und verfahrenstechnischen Fragen sind Gegenstand neuer Forschungsaufgaben in diesem Arbeitsgebiet.

Die Abteilung ist ferner für die Durchführung von Großrauminventuren zuständig. Ihr obliegt die Landesinventurleitung für die Bundeswaldinventur (BWI), die der bundesweiten Erfassung der Waldverhältnisse und forstlichen Produktionsmöglichkeiten dient. Landesspezifische Auswertungen und Analysen der BWI-Daten sowie die Bereitstellung der Ergebnisse für Verwaltung und Öffentlichkeit sind ebenfalls Abteilungsaufgaben.

Zum Arbeitsbereich gehört ferner der Einsatz moderner Inventurtechnologie, insbesondere der Satellitennavigation sowie unbemannter Flugsysteme („Drohnen“) als Plattform für verschiedene Sensoren. Die Abteilung berät die anderen Fachabteilungen beim Einsatz dieser Technologie.

Die Nutzung von Drohnen eröffnet mittelfristig auch Perspektiven für eine weitere Rationalisierung der Inventurmesstechnik.

Projekte im Arbeitsbereich

5G-FörsterInnenDrohne - Automatische Befliegung von großen Waldflächen mit Drohnen im speziell überwachten unteren Luftraum und Datenprozessierung auf Basis der 5G-Mobilfunktechnologie

1805 Die Kombination der 5G-Technologie mit dem technischen Potential von unbemannten sensortragenden Fluggeräten (im folgenden Drohnen oder UAS genannt) lassen forstliche Arbeitsprozesse effizienter gestalten, Entscheidungsprozesse beschleunigen und komplett neue Informationsebenen schaffen. Mit der Projektentwicklung einer FörsterInnenDrohne werden zielgerichtet komplexe und große Datenmengen flächendeckend, hochaktuell und zu vertretbaren Kosten erhoben. Sensortragende Drohnen erzeugen sehr hochwertige Datenqualitäten, sind einsatzspezifisch anpassbar und liefern, zeitlich wiederholend, grundlegende Information zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Mit Hilfe des 5G-Mobilfunkstandards werden sehr zeitnah Ergebnisse verfügbar sein. Dazu gehören hochaktuelle lagegenaue Luft- und Videobilder sowie Spektral- oder Laserscanner-Informationen von Waldbeständen. Diese aktuellen Informationen können mit anderen Datenquellen der Forst- oder Liegenschaftsverwaltung zu praxisnahen Hilfestellungen für Waldbesitzende und Waldbewirtschaftende verknüpft werden. So können Waldbesitzenden beispielsweise die Eigentumsgrenzen aufgezeigt, der Holzvorrat, die C0²-Speicherleistung oder das nachhaltige Nutzungspotenzial flurstückscharf dargestellt werden. Mit 5G können diese Information in Echtzeit auf mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Datenbrille) vor Ort abgerufen und sofort genutzt werden. Der besondere Mehrwert von tagesaktuellen Waldzustandsdaten liegt in dem schnell zu erstellenden Lagebild, beispielsweise bei klimabedingten Schadensereignissen. Die Zunahme von lokalen Sturmschäden, massiver Trockenheits- und Borkenkäferbefall führt wiederholt zu hohen wirtschaftlichen Schäden und zwingen Waldbesitzer zu waldbaulichen Aktivitäten (Holzeinschlag, Neuanpflanzung, klimatolerante Baumartenwahl). Gleichzeitig ermöglicht die Mobilfunktechnologie die Überwachung Flugraumes der Drohne. Rundum-Kamerasysteme beobachten den unmittelbaren Umgebungsraum und gewährleisten so die Flugsicherheit für die Drohne und andere Luftraumteilnehmer. Es werden spezielle Bodenstationen eingerichtet, die permanent den gesamten unteren Luftraum des Einsatzgebietes überwachen und die Funksignale von Kollisionswarnsystemen, wie FLARM, ADS-B, Mode-S empfangen und an die zentrale Luftüberwachung des 5G-Projektes übermitteln. Projektziel der 5G-FörsterInnenDrohne ist es, forstlichen Beschäftigten, Waldbesitzenden und Waldbesuchern operationale Entscheidungshilfen anzubieten, die den Betriebsablauf effizienter gestalten, das Eigentum nachhaltiger nutzbar machen und Fachwissen über den Wald möglichst niedrigschwellig vermitteln. 2022 2023 Digitalisierung Forstliches Umweltmonitoring Waldinventuren Multifunktionale Waldwirtschaft & Nachhaltigkeitsnormen (ab 2013) Biometrie und Informatik Matthias Hainmüller

Bundeswaldinventur 4: Vorbereitung, Durchführung und landesspezifische Analyse und Berichterstattung

1544 Die im 10 jährigen Turnus durchzuführende Bundeswaldinventur ist ein auf dem Bundeswaldgesetz beruhender Auftrag. Die Durchführung der vierten Bundeswaldinventur wurde von Bund und Ländern einvernehmlich für die Jahre 2021/2022 (Stichjahr 2022) beschlossen. Die Inventur soll im Wesentlichen mit unverändertem Design durchgeführt werden. Allerdings sind bezüglich des Spektrums der aufzunehmenden Variablen und Parameter sowie der dendrometrischen Messungen Detailfragen im Rahmen von Voruntersuchungen zu klären. Die FVA ist für die Implementierung der BWI 4 in Baden-Württemberg als Landesinventurleitung verantwortlich. Für die operative Phase sind frühzeitig die Datenlogistik, insbesondere der Auswahl und Prüfung der einzusetzenden Messtechnik sowie die Vorklärungsarbeiten vorzubereiten. In den Jahren 2021 bis 2022 wird die Datenerhebung durchgeführt. Der Landesinventurleitung obliegt die Vergabe der Aufträge, Organisation der Felddatenerhebung, die Mitwirkung beim Datenmanagement sowie die Qualitätssicherung. Eine entsprechende Durchführungsverordnung wird in 2016/17 erarbeitet und auf Bund-Länder-Ebene abgestimmt. In einem weiteren Schritt (2018/19) werden gegebenenfalls vorzunehmende Modifikationen der Informationsgewinnung und die Option landesspezifischer Sonderhebungen abgestimmt und in einer Aufnahmeanweisung festgelegt. Die Felddatenerhebung ist vorzubereiten und umfasst folgende Punkte (2020): ggf. Beschaffung von Spezialgeräten (voraussichtlich modernes GNSS), Ausschreibung der Felddatenerhebung durch freiberufliche Spezialisten; Schulung der Aufnahmetrupps. Die Durchführung der Felddatenerhebungen in den Jahren 2021 und 22 umfasst Qualitätssicherung (Kontrollaufnahmen) und Datenmanagement (Prüfung, Korrekturen). Die Auswertungsphase (2023-24) beinhaltet in Kooperation mit dem bundesweit zuständigen Thünen-Institut insbesondere die Interpretation der Ergebnisse; darüber hinaus erfolgen landespezifische Auswertungen und Analysen. Diese werden in Abstimmung mit dem MLR in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt (BWI-Kolloquium) Die Daten werden für weitere Forschungsvorhaben in einer FVA-Datenbank vorgehalten. 2017 2028 Nachhaltigkeit messen und bewerten Boden und Umwelt Waldinventuren Boden und Umwelt (Bodenkundlicher Monitoring) Biometrie und Informatik

Erfassung der C-Speicherleistung von Stadtbäumen

1009 Bäume leisten in städtischen Gebieten als Luftfilter einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des lokalen Klimas. Weniger bekannt und zahlenmäßig belegt ist die Rolle von Stadtbäumen als Kohlenstoffspeicher. Im Zusammenhang mit der Klimadiskussion kommt zwar der Verminderung der Emissionen fossilen CO2 eine entscheidende Bedeutung zu, aber auch die CO2-Speicherung durch grüne Pflanzen spielt eine wichtige Rolle. In dicht besiedelten, auf großer Fläche urbanisierten Räumen bilden Bäume außerhalb des Waldes, insbesondere Bäume an Straßen und in Parkanlagen, einen C-Speicher, dessen Größe und Dynamik bisher in Deutschland nicht untersucht ist. Voraussetzung für die Bilanzierung der C-Speicherung in Stadtbäumen in einem definierten Stadtgebiet ist ein Inventar der Stadtbäume, welches auf einem Stichprobenverfahrens auf Basis von Fernerkundungsdaten beruht. Das Prinzip der Berechnung des C-Vorrats erfordert die Ermittlung der Biomasse der Einzelbäume. Für die Biomassebestimmung müssen verfügbare Biomassefunktionen überprüft und erforderlichenfalls für Stadtbäume neu kalibriert werden. Hierzu sind Daten zu erheben, unter der Bedingung zerstörungsfreier Beprobungsverfahren, da Probebaumfällungen im städtischen Bereich kaum möglich sind. 2008 2011 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Waldinventuren Biometrie und Informatik

Bundeswaldinventur 3 - Vorbereitungsphase und Felddatenerhebung (Landesinventurleitung LIL BW)

932 Die Durchführung der dritten Bundeswaldinventur erfolgt in den Jahren 2001/2012 (Stichjahr 2012), im wesentlichen mit unverändertem Design. Die FVA ist für die Implementierung der BWI 3 in Baden-Württemberg als Landesinventurleitung verantwortlich. Für die operative Phase sind frühzeitig die Datenlogistik (Aussattung der Aufnahmegruppen mit MDE) sowie die Vorklärungsarbeiten vorzubereiten. Der Landesinventurleitung obliegt die Vergabe der Aufträge, Organisation der Felddatenerhebung, die Mitwirkung beim Datenmanagement sowie die Qualitätssicherung. 2007 2016 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Boden und Umwelt Waldinventuren Boden und Umwelt (Auswertungen der zusätzlichen Bodenaufnahmen) Biometrie und Informatik (Landesinventurleitung)

Methodenentwicklung BWI3

946 Die Bundeswaldinventur stellt eine unverzichtbare Komponente eines umfassenden Waldmonitoringsystems zur Sicherung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und -entwicklung dar. Die FVA BW hat von Beginn an methodische Grundlagen für die Auswertung der Inventur entwickelt. Für die dritte Inventur müssen verschiedene Komponenten überarbeitet und auf einen neuen Stand gebracht werden, zum Teil sind neue Elemente (z. B. Biomassefunktionen) zu integrieren. Die durchzuführenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten basieren auf der laufenden Tätigkeit im Arbeitsgebiet Waldinventuren. Folgende nach Modulen gegliederte Komponenten sind zu überarbeiten, aktualisieren und weiterzuentwickeln: - Modul 1: Zur Schaftformmodellierung ist die bestehende Programmbibliothek BDAT zu aktualisieren, indem ein neues Modellkonzept umgesetzt und in die Programmbibliothek integriert wird. - Modul 2: Die Verfahren zur Ergänzung fehlender Höhenmesswerte sowie zur Fortschreibung von Durchmessern und Höhen sollen mit Hilfe einer modernen Modellklasse verbessert werden - Modul 3: Biomassefunktionen, welche für die Ermittlung des Kohlenstoffvorrats sowie für die Abschätzung von Energieholzpotenzialen benötigt werden, sollen überprüft und validiert werden - Modul 4: Erhebung von Datenmaterial für die Validierung der Biomassefunktionen: durch eine koordinierte bundesweite Datenerhebungskampagne sollen die benötigten Daten in Kooperation mit Forschungseinrichtungen des Bundes und anderer Länder gewonnen werden. Das Konzept zur Erhebung der Biomasse von Einzelbäumen wurde von der FVA erarbeitet. - Modul 5: Die entwickelten Verfahren sind in Form von Softwarelösungen bereitzustellen 2007 2013 Nachhaltigkeit und Multifunktionalität Forstökonomie und Management Waldinventuren Forstökonomie und Management Biometrie und Informatik

Der Arbeitsbereich Fernerkundung entwickelt Methoden für das großflächige Monitoring von Waldstrukturen und Waldschäden in Kombination mit kleinflächigen Intensivaufnahmen für Forschungsaufgaben. Er berät und unterstützt die anderen Fachabteilungen in fernerkundlichen Fragestellungen.

Der aktuelle Schwerpunkt liegt in der Methodenentwicklung für die Forstinventuren, Baumarten- und Schadenserkennung.

Der Schwerpunkt der Eingangsdaten sind die Stereo-Luftbilder der Befliegungen des LGL. Sie werden mit drohnenbasierten Aufnahmen, Eigenbefliegungen und Satellitendaten ergänzt. Insbesondere die Daten des europäischen Weltraumprogrammes Copernicus werden intensiv genutzt. Als Sensoren kommen sowohl echtfarben, als auch multispektral Kameras und Lidardaten zum Einsatz. Dieses Spektrum ermöglicht eine spezifische Erfassung der Waldbestände je nach Fragestellung.

Es findet ein intensiver Austausch mit anderen forstlichen Fernerkundungsinstitutionen statt. Der Arbeitsbereich ist Mitglied in der Arbeitsgruppe Forstliche Fernerkundung der Länder (AFFEL) und der Arbeitsgruppe Forstlicher Luftbildinterpreten (AFL).

Datenerfassung mittels Drohnen

Unbemannte Flugobjekte, besser bekannt als Drohnen, bieten eine kostengünstige und flexible Erweiterung zu herkömmlichen Luftbildaufnahmen. Um jedoch hochgenaue Drohnenaufnahmen von Waldgebieten zu erhalten, ist eine Vielzahl von Einzelschritten nötig. Das Video geht kurz auf jeden dieser Schritte ein. Dabei wird, neben der eigentlichen Befliegung, die Flugplanung und die nachträgliche Korrektur der Aufnahmekoordinaten mit einem PPK-Modul (PPK = Post-Processing-Kinematic) erklärt. Der Fokus des Videos liegt auf der Weiterverarbeitung der Bilddaten, um hochgenaue Oberflächenmodelle, Orthomosaike und Punktwolken zu erhalten. Mit Hilfe dieser Produkte können weitergehende Analysen der Waldgebiete erfolgen.

Fernerkundungsbasierte Waldstrukturkarten für geschützte Arten

Viele geschützte Arten sind an besondere Waldstrukturen gebunden. An der FVA entwickelt der Arbeitsbereich Fernerkundung Verfahren zur Erfassung ausgewählter Waldstrukturen. Die Daten werden in sogenannten Waldstrukturkarten aufbereitet, welche in diesem Videobeitrag vorgestellt werden: Waldhöhenstrukturkarte; Karten zu Auerhuhn-Strukturen, Lücken, Bestandeshöhentyp und stehendem Totholz; Baum-, Bestockungs- und Waldbedeckungslayer; Laub-/Nadelkarte; Höhen-Heterogenitätskarte. Durch die regelmäßige Aktualisierung der Waldstrukturkarten können diese in der Praxis zum Biodiversitätsmonitoring, für das Naturschutzmanagement und die Artenförderung eingesetzt werden. Die Neu- bzw. Weiterentwicklung der Karten, die Analyse von Zeitreihen sowie die jährliche Zusammenstellung und Veröffentlichung der Karten erfolgt federführend durch das Projekt „Monitoring der Biodiversität im Wald mittels Fernerkundungsmethoden“ (MoBiTools) - Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt.

Projekte im Arbeitsbereich

Fernerkundung für innovative Verfahren des Waldstrukturmonitorings

1599 Fernerkundung für innovative Verfahren des Waldstrukturmonitorings (Five3D) ist ein Pilotprojekt zur drohnengestützten Erfassung struktureller forstlicher Parameter. Hierbei soll die Verknüpfung eines Light Detection and Ranging Sensors (LiDaR) und einer Multispektral-Kamera (MS) erprobt werden und mit automatisierten Deep Learning (DL) Algorithmen auf Einzelbaumebene ausgewertet werden. Zur Erprobung des Systems werden vier Praxispartner aus Naturschutz und Fortwirtschaft mit einbezogen, deren Flächen insgesamt das breite Spektrum der Waldflächen Süddeutschlands abdeckt von bewirtschaftet zu verwildert, von Laubwald über Mischwald zu Nadelwald, von Jungbeständen zu Altbeständen. Für das Training und die Validierung der Segmentierung und Baumartenklassifikation werden zusätzlich stichprobenartig terrestrische Daten aufgenommen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Universität Freiburg und der Hochschule München. Die Aufgaben der FVA liegen hierbei bei der Projektkoordination, Kontakt zu den Praxispartnern, Erhebung von terrestrischen Referenzdaten und Auswertung forstlicher Parameter. Die Ergebnisse des Projektes sollen klassisches Strukturmonitoring erleichtern und flächendeckende, zuverlässige, sowie kostengünstige Daten liefern. Durch wiederholte Befliegungen des gleichen Gebietes lässt sich auf den Einzelbaum genaues Monitoring betreiben. 2022 2024 Digitalisierung Biometrie und Informatik Fernerkundung Biometrie und Informatik (Verfahrensentwicklung und Bewertung, Erhebung von Referenzdaten)

Fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens – Schwerpunkt Inventurdesign (innerhalb von FraxMon)

1706 Das Projekt „Fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens – Schwerpunkt Inventurdesign (FeMos-ETS)“ ist Teil des Unterverbundes FraxMon (Monitoring des Eschentriebsterbens in Deutschland), der sich in das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture integriert. Ziele des Unterverbunds sind: 1. Etablierung eines hierarchisch aufgebauten Monitoringnetzes als (1) Grundlage für eine objektivierte Risikoanalyse zur räumlichen und zeitlichen Dynamik der Ausbreitung des Eschentriebsterbens (ETS) in Deutschland, (2) Forschungsplattform für alle Freilanduntersuchungen des Gesamtverbundes sowie (3) Quelle für die Selektion potenziell resistenter und toleranter Eschen 2. Entwicklung und Erprobung von Monitoringverfahren zur Vitalitätsdiagnostik auf verschiedenen Skalenebenen (Bestand/Luftbildauswertung –> Einzelbaum/biochemische Analyse von Holz und Blattproben) 3. Entwicklung und Anwendung von fernerkundungsbasierten Verfahren zur Erfassung des Eschentriebsterbens Die Abteilung Biometrie und Informatik bearbeitet innerhalb von FraxMon Aufgaben der Fernerkundung für Baden-Württemberg und koordiniert die Fernerkundungstätigkeiten der Verbundpartner. Im ersten Schritt werden zwischen den Projektpartnern Interpretationsschlüssel zur Identifizierung von Eschenbeständen und deren Vitalität auf der Basis von Luftbildern abgestimmt. Der zweite Aufgabenbereich umfasst die Modellierung von potentiellen Eschenvorkommen auf der Basis von Fernerkundungsdaten und standörtlichen Gegebenheiten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Inventuren zur Erfassung der Eschenvitalität mittels Luftbildauswertung entwickelt und umgesetzt. Die Entwicklung des Eschentriebsterbens wird auf den im Rahmen des Demonstrationsprojekts FraxForFuture etablierten Intensivbeobachtungsflächen (IBF+) anhand von Auswertungen aktueller und historischer Luftbilder erfasst und dokumentiert. Von den Projektpartnern in Thüringen werden Hyperspektralaufnahmen einzelner IBF+-Flächen durchgeführt und deren Eignung für die Erfassung und das Monitoring des Eschentriebsterbens untersucht. 2020 2024 Waldschutz Fernerkundung Waldschutz (Einrichtung der Versuchsflächen und terrestrische Kontrolle in Baden-Württemberg) Biometrie und Informatik (Modellierung potentiellen Eschenvorkommens, Inventurdesign, Luftbildinterpretation, Koordination Fernerkundungsentwicklung) Melanie Kirchhöfer

Fernerkundung

1601 An der FVA wird die Fernerkundung zur Unterstützung von Inventuren und Monitoringaufgaben eingesetzt. Im Projekt wird aktuell der Aufbau eines Fernerkundungszentrums vorbereitet. Hierfür werden Verfahrensgrundlagen geschaffen um zukünftig auch über die FVA hinaus der LFV und ForstBW Datengrundlagen zur Verfügung zu stellen, sowie Spezialauswertungen, Weiterentwicklunge und Verfahrensanpassungen durchführen zu können. Im Projekt werden Abteilungen bei der Anwendung und Entwicklung von Fernerkundungsmethoden unterstützt. Zusätzlich werden für die FVA abteilungsübergreifend Verfahren und Methoden entwickelt, welche je nach Fragestellungen Drohnendaten, Luftbilddaten oder Satellitendaten einsetzen. Das Projekt koordiniert die Fernerkundungsaktivitäten innerhalb der FVA und in Zusammenarbeit mit externen Partnern. 2019 Fernerkundung Biometrie und Informatik (Koordination, Beratung und Unterstützung der Fachabteilungen, Entwicklung von Fernerkundungsmethoden, Forschung im Bereich Fernerkundung, Datenverwaltung von Fernerkundungsbasierten Daten, Kooperation mit externen Partnern)

Monitoring der Biodiversität im Wald mittels Fernerkundungsmethoden

1597 Ziel des Projektes ist es das Monitoring der Biodiversität im Wald Baden-Württembergs mit Fernerkundungsmethoden zu unterstützen. Das im Rahmen des Projektes zu entwickelnde Monitoring-Konzept orientiert sich an den (quantitativen und qualitativen) Ansprüchen von Waldzielarten an die Strukturvielfalt von Wäldern. Hierzu werden unter Einbeziehung von Experten für Waldzielarten, Waldlebensraumtypen und FFH-Kartierung die Zusammenhänge zwischen den Lebensraumansprüchen der im Projekt zu definierenden Schirmarten mit Fernerkundungsparametern analysiert. Als Fernerkundungsdaten werden hauptsächlich die auf Luftbildern basierenden Vegetationshöhenmodelle und Orthophotos eingesetzt. Für manche Analysen werden zusätzlich Satellitendaten und hier insbesondere Sentinel-2-Daten herangezogen. Die luftbildbasierte Erfassung von Waldstrukturen ist ein ökologisch ausreichendes und ökonomisch optimiertes Verfahren, um ein großräumiges Monitoring von Biodiversität zu ermöglichen. Der dauerhafte Erhalt ökologisch prägender und genutzter Waldlebensraumtypen bedarf einer periodischen Überwachung und ggfls. Aussteuerung der Zustände auf Landesebene. Die Verwendung der Luftbilddaten sowie der Satellitendaten aus dem europäischen Umweltbeobachtungsprogrammes Copernicus als Eingangsdaten sichert langfristig die Datenverfügbarkeit für das im Projekt zu entwickelnde Monitoringverfahren. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen des Landes und seinen internationalen Verpflichtungen im Bereich Biodiversität. 2018 2025 Waldnaturschutz Fernerkundung Waldnaturschutz (Beschreibung der Lebensraumansprüche der Schirmarten und Mitwirkung bei der Definition der aus den Fernerkundungsdaten zu Erfasenden Strukturparameter. Test der Integration der fernerkundungsbasierten Strukturparameter in das Monitoringverfahren.) Biometrie und Informatik (Projekleitung, Entwicklung der Fernerkundungsverfahren und Entwicklung von Schnittstellen zur Integration in die Monitoringverfahren)

F3 - Flächendeckende Fernerkundungsbasierte Forstliche Strukturdaten

1435 Gesamtziel des Projektes F³ ist die Entwicklung von Methoden und Verfahren zur Generierung großflächig flächendeckender, räumlich expliziter und einheitlichen Waldparameter. Die Verfahren basieren auf Oberflächenmodellen, welche aus digitalen Luftbildern der landesweiten Befliegungen der Landesvermessungsämter abgeleitet werden. Hierfür und für die Herleitung der Walddaten sollen standardisierte Verfahren entwickelt werden, welche eine flächendeckend hoch aufgelöste und regelmäßig aktualisierbare Datengrundlage für die nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland bereitstellen. Technische Ziele sind automatisierte Prozessketten und die Organisation der Verarbeitung großer Datenmengen. Die Standardisierung und Harmonisierung der ablaufenden Prozesse gewährleistet eine hohe Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit darauf aufbauender Datenanwendungen 2017 2020 Nachhaltigkeit messen und bewerten Fernerkundung Biometrie und Informatik (Methodenentwicklung und Umsetzung) Melanie Kirchhöfer

DIABOLO: Distributed, Integrated and Harmonised Forest Information for Bioeconomy Outlooks

1419 Die FVA ist Partner im EU-Projekt Diabolo, welches sich mit der Harmonisierung und Verknüpfung von nationalen Waldinventuren auf EU-Ebenen befasst. Die FVA arbeitet im Teilbereich Fernerkundung an der Methodenentwicklung zur Erfassung von Waldparametern aus sehr hoch auflösenden Fernerkundungsdaten. Es werden Verfahren entwickelt, um Bestandeshöhen, Bedeckungsgrad, Kronenanzahl und Kronengrößen an Inventurplots automatisch zu bestimmen. Aufbauend auf den Methoden werden Modelle entwickelt, mit deren Hilfe anhand der BWI-Daten Aussagen für kleinere Gebiete getroffen werden können. Die Methodenentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit IGN. 2015 2019 Nachhaltigkeit messen und bewerten Fernerkundung Biometrie und Informatik (Erfassung von Forstparametern an den BWI-Plots aus hochauflösenden Fernerkundungsdaten, Übertragung der BWI-Informationen auf kleinräumige Gebiete.)

Kontakt

Dr. Petra Adler

Dr. Petra Adler

Mathematische Modelle und ihre Umsetzung in Computerprogrammen sind wichtige Hilfsmittel für die Beschreibung forstlicher Prozesse und Objekte. Die Abteilung entwickelt sowohl methodische Grundlagen als auch anwendungsorientierte Simulationsmodelle für die Beschreibung von Stammformen und für das Wachstum von Einzelbäumen und Beständen. Zur Ermittlung der Biomasse- bzw. der Kohlenstoffvorräte für die Treibhausgasberichte, zur Berechnung der Verfügbarkeit von Bioenergie und für Nährstoffbilanzen werden eigens entwickelte Biomassefunktionen eingesetzt. Softwarelösungen umfassen eine rechnergestützte Kalkulations- und Entscheidungshilfe für die Holzernte und -vermarktung sowie Programmbibliotheken für Schaftkurvenmodelle.

Die entwickelten Funktionsbibliotheken liegen mittlerweile als Packages der Software R (BDAT, TapeR) vor und werden von der Abteilung fachlich und softwaretechnisch betreut. 

Seit den 1990er Jahren befasst sich die Abteilung mit der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM) auf der Grundlage von Inventurdaten. Für die Auswertung der Bun-deswaldinventuren wurden verschiedene Varianten in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut entwickelt. Derzeit laufen Forschungsarbeiten an umweltsensitiven Wachstumsmodellen für WEHAM sowie die Entwicklung von Methoden für realitätsnahe Holznutzungsszenarien (Business as usual).

Ein aktuelles Thema ist die Rolle der Wälder im Kohlenstoffkreislauf, wo sie eine wichtige Kohlenstoffsenke bilden. Von besonderem Interesse ist die Frage, welchen Beitrag nachhaltig bewirtschaftete Wälder zur Kohlenstoffbindung leisten, vor allem im Vergleich mit ungenutzten, der natürlichen Dynamik überlassenen Wäldern. Zur Klärung dieser Frage hat die Abteilung ein Modell zur Bilanzierung der Kohlenstoffsenkenleistung entwickelt, welches auf Grundlage von Inventurdaten und unter Berücksichtigung der relevanten Prozesse (Speicherung und Substitution) die CO2-Senkeneffekte bewirtschafteter Wälder quantifiziert.

Der Arbeitsbereich beteiligt sich ferner auch an der Entwicklung moderner mobiler Applikationen, um Privatwaldbesitzenden Informationen über ihren Wald zu vermitteln, aktuell für die Beratung des Kleinprivatwalds in Form der Smartphone-App „Waldexpert“. 

Diese Aktivitäten sind Teil der Aufgabe der FVA zum Wissenstransfer auch an eine nicht-fachliche Öffentlichkeit

Mathematisch-statistische Methoden sind für die wissenschaftliche Analyse von Daten unverzichtbare Werkzeuge. Die Abteilung unterstützt die Fachbereiche der FVA und andere Dienststellen bei der Konzeption von Forschungsvorhaben und Versuchen, bei denen Daten erhoben werden. Zudem berät sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Auswertung der erhobenen Daten in Bezug auf die statistische Analyse, die Interpretation der Ergebnisse und deren Darstellung.

Durch die regelmäßig stattfindenden Einführungskurse in die Programmiersprache R und in die Statistik wird den Forschenden an der FVA die Möglichkeit geboten, sich intern in diesem Themengebiet fortzubilden. Zudem wird mit dem Methodenforum eine Plattform für den Methodenaustausch innerhalb der FVA zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Aufgabe des Statistikbereichs ist die Einführung statistischer Analysesoftware und die Betreuung der Anwenderinnen und Anwender. Als Standard für die statistischen Auswertungen wird die Programmiersprache R verwendet.

Um wissenschaftlichen Standards zu genügen ist die Weiterentwicklung der Methodenkenntnisse eine ständige Aufgabe der Abteilung.

Projekte im Arbeitsbereich

Aktuell kein Projekt vorhanden.

Der Arbeitsbereich GIS ist innerhalb der FVA als Dienstleister für den technischen Betrieb und die Weiterentwicklung der Geodateninfrastruktur zuständig. Dies beinhaltet sämtliche Aufgaben des Geodatenmanagements wie etwa die Administration von Geo-Datenbanken und GIS-Servern sowie die Bereitstellung von GIS-Software. Der Arbeitsbereich leistet für die GIS-Anwendenden der FVA sowohl technischen Support als auch Beratung und Schulung zu GIS-Methoden.

Darüber hinaus werden landesweite räumliche Analysen und Flächenstatistiken erstellt. Ein fachlicher Schwerpunkt liegt in der Bereitstellung von zeitlich und räumlich hochaufgelösten Klimadaten für die Projekte der Klimafolgenforschung. Zahlreiche Projekte mit Raumbezug werden bei der konzeptionellen Entwicklung und technischen Implementierung begleitet und unterstützt. In verschiedenen Fachverfahren wie etwa Standortskartierung, Waldbiotopkartierung und Waldfunktionenkartierung ist der GIS-Bereich der FVA für das landesweite Geodatenmanagement verantwortlich. Die Ergebnisse der Fachverfahren werden gemäß INSPIRE der Öffentlichkeit in Form von Webdiensten zugänglich gemacht.

Nähere Informationen zur Bereitstellung von Geodaten sind unter Geodaten zu finden.

Projekte im Arbeitsbereich

Aktuell kein Projekt vorhanden.

Kontakt

Der Arbeitsbereich Informationstechnologie betreibt große Teile der IT-Infrastruktur, inklusive der Datenbanken und den damit verbundenen Anwendungen aus Forschung und Entwicklung der FVA.

Er konzipiert und realisiert in enger Zusammenarbeit mit den Forschenden innovative Lösungen für eine breite Palette von Forschungsprojekten.

Weiterhin übernimmt der Arbeitsbereich die Koordination der technischen Zusammenarbeit zwischen der FVA und IT-Partnern der Landesverwaltung.

Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich ist der Benutzerservice, der die Mitarbeitenden der FVA bei allen Problemstellungen rund um die IT unterstützt. Außerdem betreut er die Arbeitsplatz-Computer und diverse Spezialgeräte wie mobile Geräte für die Datenerfassung im Gelände, leistungsfähige Workstations für Spezialauswertungen sowie die darauf installierten Anwendungen.

Projekte im Arbeitsbereich

Aktuell kein Projekt vorhanden.

Aktuelles aus der Abteilung

Im Gespräch mit Forstminister Hauk

Die hohe Dynamik der Waldschäden im Klimawandel erfordert schnelle Reaktionen. Aus diesem Grund hat die Arbeitsgemeinschaft Hardtwald Forstminister Peter Hauk MdL ihr Leitbild und politische Forderungen vorgestellt, um den Schäden zu begegnen. Das "Klimawaldgespräch" hat die FVA wissenschaftlich begleitet.

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Mehrere Männer stehen im Wald und unterhalten sich.
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