Aussagekräftige Spuren im Wald
Wildtierkot gibt Hinweise auf Rotwild, Luchs und Co
Auf dem Waldboden hinterlassen viele Wildtiere ihre Spuren. Somit ist ihre Anwesenheit im Wald nachgewiesen. Je nach Trittsiegel lässt sich feststellen, welche Tierart es war und wie viele davon. Auch anhand ihrer Hinterlassenschaften auf dem Waldboden in Form von Kot oder Urin können die Tierarten nachgewiesen werden – etwa durch Analyse von DNA der Darmschleimhaut, die am Kot haftet. Im Wildtiermonitoring und in der Wildtierforschung am FVA-Wildtierinstitut werden Methoden entwickelt, mit denen Wildtierforscherinnen und -forscher die Bestände von Wildtieren erfassen können
Kleiner Überblick: Sind Sie diesen Spuren schon begegnet?
FVA BW/Tripke
Bei ihrer Feldarbeit im Herbst 2021 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FVA-Wildtierinstituts dieses Exemplar gefunden und genetisch als Baummarderkot identifiziert. Rein morphologisch ist es kaum möglich, Baummarderkot von solchem von Steinmarder oder vom Fuchs zu unterscheiden.
FVA BW/Tripke
Eine Marderspur und sein Kot. Im weichen, nassen Waldboden drücken sich Tierspuren am besten ab. Hier hat das Tier nicht nur einen frischen Haufen, sondern auch noch seine Trittsiegel hinterlassen. Dadurch ist klar zu sehen, dass dies ein Baum- oder Steinmarder war.
FVA BW/Krause
Der Kot eines Wolfes besteht aus großen Teilen aus Haaren und Knochenresten des gefressenen Tieres. Wegen des hohen Kalkanteils in den Knochen erscheint Wolfskot weißlich.
Armin Hafner
Luchse verscharren ihren Kot in der Regel unter Schnee oder Laub, oft findet man den abgesetzten Luchskot in der Nähe eines genutzten Risses.
FVA BW/Thoma
Der Kot des Rothirschs und vieler anderer jagdlich genutzten Tieren wird in der Jägersprache als „Losung“ bezeichnet.
FVA BW/Taubmann
Mistkäfer (Geotrupidae) helfen dabei, dass aus Tierkot wieder Waldboden wird. Das schaffen sie, indem sie den Kot für ihre Brut zerteilen.
FVA BW/Taubmann
Manche Tiere "meiden" es lieber, ihren Kot direkt auf dem Waldboden abzusetzen ;-) Stattdessen wurde das Häufchen zielsicher auf einer Plastikfolie platziert, um besonders viel Aufmerksamkeit zu erregen. Hier war ein Fuchs am Werk, der Losung zur Kommunikation mit Artgenossen platziert und um sein Revier abzustecken.
FVA BW/Coppes
Der Kot des Auerhuhns ist walzenförmig, hat einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und ist zwischen fünf und sechs Zentimeter lang. Aufgrund der unterschiedlichen saisonalen Nahrung unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterlosung.
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