Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein

In einem Kooperationsprojekt des Naturparks Südschwarzwald e. V. und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) wurden zwischen 2016 und 2018 die Möglichkeiten der Umsetzung von Maßnahmen zur Entwicklung und Wiederherstellung des grenzüberschreitenden Biotopverbundes am Hochrhein erarbeitet. Das Projekt mit dem Titel „Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein“ wurde durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit als Vorstudie für ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E&E) beauftragt.

Funktionaler Biotopverbund ist ein zentrales Ziel zahlreicher internationaler und nationaler Vereinbarungen zum Erhalt der Biodiversität. Die Vorstudie steht damit ganz im Zeichen der Convention on Biological Diversity (CBD) und der daraus abgeleiteten „EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 – Mehr Raum für die Natur in unserem Leben".

In der Broschüre "Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein" wird das Vorhaben kurz und anschaulich erläutert. Mit dem Ziel Grundlagen für die weitere Umsetzung zur Verfügung zu stellen, wurden die Ergebnisse der Studie in einem detaillierteren Abschlussbericht vertieft. Insbesondere Landschaftsplanern, Landkreisen und Kommunen, Naturschutzinteressierte sowie Vorhabenträger in der betreffenden Region können hier zahlreiche nützliche Hinweise finden.

Mit dem im Auftrag des Projekts von der ArGe Reck entwickelten Zielarten- und Monitoringkonzepts steht eine wissenschaftlich basierte Grundlage zur Verfügung, welches die regional bedeutsamen Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. An den Ansprüchen dieser Arten orientieren sich die Anforderungen an und Maßnahmen für einen funktionalen Biotopverbund. Die im Verlauf des Projektes erarbeitete räumliche Kulisse der Korridore und Maßnahmenräume sind auf der Karte Korridore am Hochrhein dargestellt.

Ergebnisse und Ausblick

Die konzeptionellen Arbeiten zur Machbarkeitsstudie wurden 2018 beendet. Am 01. Dezember 2020 tagte die Projektbegleitende Gruppe zum Abschluss des Projektes. Dabei wurden auch Perspektiven für den Biotopverbund am Hochrhein aufgezeigt und diskutiert.

Pläne, die konzeptionellen Überlegungen aus der Vorstudie in ein vom BfN gefördertes Hauptprojekt zu führen, scheiterten an der Verfügbarkeit von Flächen zur Realisierung langfristig gesicherter Biotopverbundmaßnahmen. Intensive Nutzungsziele und eine mangelnde Flächenverfügbarkeit bleiben die größten Herausforderungen für einen funktionalen Biotopverbund. Die angespannte Flächenkonkurrenz verschiedener Landnutzungen und der Bebauungsdruck im Hochrheintal lässt hier ohne weitere rechtliche Vorgaben wenig Spielraum.

Wir hoffen, dass die bereitgestellten Grundlagen dennoch dazu beitragen können, dass der dringende Handlungsbedarf erkannt wird und die Belange des Biotopverbundes in Abwägungsprozessen vorrangig Berücksichtigung finden. Noch ist am Hochrhein die Wiederherstellung eines funktionalen Lebensraumverbundes möglich, tatsächlich ist es aber bildlich gesprochen „Fünf Sekunden vor Zwölf“. Ein weiteres Zögern oder Abwarten würde die Umsetzung aufgrund der rasanten Flächeninanspruchnahme maßgeblich erschweren und letztendlich unmöglich machen.

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